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Der See und vor allem die Flachufer, bieten vielen verschiedenen Tieren ein großes Nahrungsangebot. Die Vögel, die im Jahresverlauf den Zachariassee besuchen, nutzen dazu entsprechend ihrer Gestalt und Größe jeweils nur einen Teil des Ufers (ihre ökologische Nische). Das verringert die Nahrungskonkurrenz. Je vielfältiger die Uferbereiche strukturiert sind, desto mehr Tierarten halten sich hier auf. Die Bildtafel 1 zeigt einige Beispiele:
Die linke Bildseite zeigt Tauchvögel, die hier ganzjährig zu beobachten sind.
Kormorane sind auf den Fischfang spezialisiert. Sie können bis auf den Seegrund tauchen. Ihre Jagdreviere erstrecken sich auch auf die umliegenden Seen und die Lippe. Bemerkenswert sind ihre "Gesellschaftsjagden". Dazu bilden mehrere Kormorane eine Kette, die zunächst einen Fischschwarm langsam vor sich her treibt. Sind die Kormorane über dem Flachufer angekommen, beginnt die Jagd unter Wasser, sie dauert oft nur wenige Minuten. Die Fische können jetzt nicht mehr so leicht in tieferes Wasser flüchten. Oft kann man beobachten, dass Grau- und Silberreiher das Geschehen aufmerksam beobachten und sich dann an das Ufer nahe der Kormorane setzen. Sie profitieren mitunter davon, das flüchtende Fische ihnen direkt vor die Füße schwimmen.
Haubentaucher sind beim Fischfang stets Einzelgänger. Ihre Beine sind weit hinten am Körper angeordnet. So wirken sie beim Tauchen wie eine Schiffschraube, die den Tauchvogel schnell voran treibt. Kopf und Hals sind dabei angewinkelt und können so im Pflanzendickicht zum Fischfang vorschnellen.
Reiherenten können ebenfalls recht gut tauchen. Sie sind bei der Nahrungswahl nicht so spezialisiert und suchen zwischen den Steinen und Wasserpflanzen nach Würmer, Schnecken und Insektenlarven. Vor allem im Winter, wenn diese Nahrung knapper wird, machen sie sich über die Wandermuscheln her, die hier im See auf Steinen und anderen festen Gegenstände wachsen. Die Muscheln werden mit Schalen verschluckt. Die Schalenreste werden später zerkleinert wieder ausgewürgt. In der Bildmitte sind zwei Gründelenten abgebildet.
Die Stockente ist die häufigste heimische Entenart. Im Winterhalbjahr versammeln sich hier am Zachariassee über 1000 von ihnen. Stockenten fressen Pflanzen am Ufer und filtern mit ihrem Schnabel Kleintiere aus dem Bodenschlamm. Manchmal kann man sie dabei beobachten, wie sie vor dem "Gründeln" den Bodenschlamm mit den Füßen aufwühlen. Ihre Körpergröße erlaubt es Stockenten in tieferem Wasser zu suchen, als es die viel kleineren Krickenten können. Sie sind neben den Knäkenten die kleinsten Ente überhaupt. Hier am See kann man sie vor allem im Frühjahr bis in den Frühsommer im Flachwasser der Insel beobachten.
Teichmuscheln können handtellergroß werden. Sie leben normalerweise tief im Schlamm eingegraben und lassen nur den sog. Sipho herausschauen. Das ist ein Reusenapparat mit zwei Öffnungen. Durch die eine wird Wasser mit Schlamm und Nahrungsteilchen angesaugt, durch die andere strömt das gefilterte Wasser wieder heraus. Plankton wie Algen und Rädertierchen werden dabei als Nahrung aufgenommen.
Einige Wat- und Wiesenvögel (Limikolen) sind weiter links abgebildet. Sie sind nur zu bestimmten Jahreszeiten im Schutzgebiet anzutreffen:
Die Watvögel haben ihren Namen durch die Art der Nahrungssuche erhalten: Sie laufen am Seeufer entlang und waten dabei durch das flache Wasser - je nach Bein- und Schnabellänge mehr oder weniger weit.
Grünschenkel und Flussuferläufer sind vor allem im Frühjahr und im Spätsommer hier anzutreffen. Während der größere Grünschenkel am liebsten durch das Wasser läuft und dort nach Insektenlarven und Schnecken sucht, sammelt der kleinere Flussuferläufer auch die Kleintiere von den Gräsern und Binsen.
Kiebitz und Großer Brachvogel halten sich lieber auf den Feuchtwiesen auf. Hier sucht der Kiebitz nach Insektenlarven. Der Große Brachvogel stochert mit seinem langen Schnabel tief im Boden nach Würmern.
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