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Das Lipperoder Bruchist der nördlichste Teil der Lippeaue und westlicher Ausläufer der "Boker Heide". Vor über 200 Jahren beherrschten Trockenheide und Binnendünen das Landschafts- bild. Mit dem Bau eines Bewässerungssystems ("Boker Kanal") wurde das Bruch landwirtschaftlich erschlossen. Eine Vielzahl der ursprünglichen Pflanzen und Tierarten verschwand. In der jüngeren Vergangenheit sind durch den Abbau eiszeitlicher Sand und Kiesschichten bis zu 10m tiefe Gruben entstanden, die sich mit Grundwasser gefüllt haben. Durch diese künstlichen Grund- wasserseen wurde die Landschaft unumkehrbar verändert. Um selten gewordenen Pflanzen und Tieren einen neuen Lebens- raum zu geben, wurde hier im Naturschutzgebiet in drei Abschnitten im Abstand mehrerer Jahre der nährstoffreiche Oberboden abgeschoben. Durch Gestaltung eines flachen Bodenreliefs ergeben sich unterschiedliche Abstände zum Grundwasser. So können sich die Pflanzen in ihren bevorzugten Lebensräumen ansiedeln. Zusätzlich wurden mehrere Kleingewässer angelegt, die der natürlichen Entwicklung überlassen werden. Der erste Abschnitt (1992) lässt den Erfolg der Maßnahme erkennen. Hier haben sich mittlerweile wieder eine große Zahl seltener Pflanzen angesiedelt. Mit Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds und dem Umweltministerium des Landes NRW konnte die erfolg- reiche Maßnahme auf eine weitere Fläche des Kreis Soest er- weitert werden. Der Naturschutzbund NABU verfolgt und steuert die Entwicklung des Biotops durch Pflegemaßnahmen. |