Zwischen Lippstadt-Lipperode und Rixbeck (rechts) ist die Aue als grünes Band gut zu erkennen. Der schmale blaue Fluss dazwischen ist die Lippe. Durch Uferbefestigungen und Verwallungen ist sie von der Aue abgetrennt, die natürliche Flussdynamik ist unterbrochen. Die Altarme in der Aue waren nutzlose, schlammige "tote Arme" geworden und wurden bis in die sechziger Jahre mit Müll verfüllt. mehr Luftbilder in unserer Mediathek
Erst bei Hochwasserereignissen zeigt die Lippe ihre wahre Größe. Dann werden die Wiesen und Äcker überschwemmt. Nach dem man lange der Überzeugung war, ein Fluss wie die Lippe ließe sich dauerhaft bändigen und in sein geplantes Bett zwingen, ist der zeitgemäße Denkansatz ein anderer. Die Aue als Teil eines lebendigen Flusslaufes wird wieder anerkannt und ihr Wert als artenreicher Lebensraum und als wichtiger Beitrag zum Hochwasserschutz wertgeschätzt.
Die historische Karte von 1883 (Abschnitt bei Lippborg) zeigt, wie kurvenreich der Flussverlauf einmal war. Zu Beginn des 19. Jahrh. galt es als Ziel, die Menschen unabhängig von den Einflüssen der Natur zu machen, die Natur "in den Griff" zu bekommen. Vor diesem Hintergrund wurde die Lippe begradigt und die Ufer befestigt, damit der Flusslauf keine Eigendynamik mehr entwickeln kann.
Zunehmende Hochwässer zwingen zum Umdenken, die Flussaue gewinnt wieder als natürlicher Wasserspeicher und Naturentwicklungsraum Bedeutung. Westlich der Stadt Lippstadt hat sich Landschaft inzwischen stark verändert...Die Erfolge für den Biotop- und Artenschutz sind bereits nach wenigen Jahren eindeutig. Bild unten: Renaturierter Lippeabschnitt westl. von Lippstadt.
Über Radwege und an zahlreichen Aussichtspunkten kann man inzwischen die naturnahe Entwicklung des neuen "Auenlandes" miterleben. mehr zu Naturerlebnis Auenland
Auch östlich der Stadt Lippstadt kommt Bewegung in den Flussverlauf. Wo die Eigentumsverhältnisse des Landes NRW es erlauben, wird die Renaturierung umgesetzt
Der Kresi Soest ist der landschaftlich vielseitigste Landkreis in NRW: Vom Süderbergland (Sauerland) über die Hellwegbörde zur Lippeniederung. Nördlich wird der Kreis von Ausläufern der Münsterländer Parklandschaft begrenzt.
Die Luftbildgalerie von Peter Hoffmann gibt einen Eindruck davon.